Kinnkorrektur (Genioplastik)

Korrekturen im Kinnbereich führen wir sehr häufig durch zur Verbesserung der dreidimensionalen Kontur des Kinns (Vergrößerung / Verkleinerung im Seitenprofil, Begradigung, Veränderung der Breite und Höhe) sowie zur Harmonisierung des Gesichtsprofils insgesamt. Hierbei darf das Kinn nicht isoliert betrachtet werden. Ganz entscheidend ist vielmehr das harmonische Zusammenspiel mit anderen prägenden Regionen des Gesichtes wie der Nase und der Lippen.

Häufig ist eine Kinnplastik der finale Baustein im Rahmen einer kombiniert kieferorthopädisch-kieferchirurgischen Therapie (Dysgnathiechirurgie), wird aber oft auch als isolierter Eingriff von uns durchgeführt.

Zur Korrektur des Kinnes bevorzugen wird eine skelettverlagernde Herangehensweise. Hierbei wird nach vorheriger 3D-Planung das knöcherne Kinn vom restlichen Unterkiefer abgetrennt, dreidimensional verschoben und anschließend mit kleinen Plättchen und Schrauben in der neuen Position fixiert. Dieser Eingriff findet ausschließlich vom Mundvorhof aus statt (Schnitt hinter der Unterlippe), so dass keine äußeren Narben entstehen. Die Operation führen wir in Vollnarkose zumeist ambulant durch. Die Platten und Schrauben können nach einem halben Jahr in örtlicher Betäubung entfernt werden.

Vorteil dieser knochenverlagernden Methodik (im Gegensatz zum Einbringen von Kinnimplantaten) ist der vollständige Erhalt der Funktionsfähigkeit der mimischen Muskulatur an Kinn und Unterlippe, da diese Muskeln gemeinsam mit dem Knochen verschoben werden und nicht etwa komplett abgelöst werden müssen, um Raum für ein Implantat zu schaffen. Auch verbleiben keine Fremdkörper mit der potentiellen Gefahr einer Infektion, Abstoßungsreaktion oder Lockerung in diesem sensiblen Bereich. Zudem lassen sich mit Kinnimplantaten stets nur Vergrößerungen des Kinns bewerkstelligen, andere Bedürfnisse bleiben unberücksichtigt.

Weiterhin wird durch eine knöcherne Kinnvorverlagerung auch der Mundboden gestrafft, also ein bestehendes Doppelkinn positiv beeinflusst. Zusätzlich wird auch die Zunge etwas nach vorne entwickelt, was zur Erweiterung der oberen Atemwege führt. Daher ist die Kinnvorverlagerung auch Bestandteil einer kieferchirurgischen Therapie bei OSAS (obstruktives Schlafapnoe-Syndrom).

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